Kindergartenbau in Konzell geht voran– Umstrittene Vereinsanträge
(ra) Zügig arbeitete der Gemeinderat Konzell am Mittwoch die umfangreiche Tagesordnung der „Mamutsitzung“ ab. Größeren Zeitumfang benötigten nur zwei Anträge von Vereinen auf Unterstützung, wozu eine größere Zahl deren Mitglieder gekommen war. Ohne größere Diskussionen fanden zwei Bauanträge das einstimmige Einvernehmen ebenso wie das Vorhaben einer „Kurzumtriebskultur“ in der Gemarkung Gossersdorf an der Grenze zur Gemeinde Traitsching.
Geschäftsleiterin Sonja Zankl hatte dazu die Sachberichte erläutert. Zur Bundestagswahl vereidigte Bürgermeister Fritz Fuchs die Wahlvorstände mit deren Stellvertretern und wurde selbst von zweitem Bürgermeister Martin Schwarzer vereidigt. Einverstanden erklärte sich das Gremium mit einer Eilentscheidung des Vorsitzenden, den beschädigten Mähausleger des Kommunaltraktors für den Bauhof ohne Zeitverzug zu reparieren.
Wegen der Nutzung der Mehrzweckhalle durch Inline-Hockey-Spieler war dieses Thema wegen der Beeinträchtigung des Bodens auf die Tagesordnung gesetzt. Fuchs berichtete dazu über einen vorausgegangenen Ortstermin mit verschiedenen Beteiligten. Die Nachforschungen der Verwaltung im Anschluss hätten ergeben, dass seit Einbau des Bodens keine neue Versiegelung erfolgt sei. Der Gemeinderat zeigte sich einverstanden, diese durchführen zu lassen. Nach Einschätzung eines Fachmannes kann diese Maßnahme eventuell Probleme zukünftig ausschließen. Allerdings müssen die Auswirkungen in der Praxis geprüft und dann entschieden werden.
Baufortschritt Kindergarten
Zum aktuellen Baufortschritt beim Kindergarten An- und Umbau berichtete der Bürgermeister über die bisherige Einhaltung des straffen Zeitplanes. Derzeit hätten bereits die Verputzarbeiten der Innenräume im Neubau begonnen. Erfreulich sei, dass endlich die Richtlinien zum vierten Sonderinvestitionsprogramm erlassen worden sind und nach Auskunft der Regierung von Niederbayern die Gemeinde Konzell unter den ersten zu prüfenden Anträgen ist, so Fuchs. Dadurch habe man hoffentlich bald Klarheit über die Höhe und den Auszahlungszeitpunkt der Zuwendung. Zur Bauausführung waren Nachträge zu Elektro-, Heizungs- und Sanitärarbeiten zu behandeln, welche sich nachträglich ergeben haben.
Das Gremium zeigte sich zwar nicht begeistert von den einerseits überschaubaren, aber zusätzlichen Aufwendungen. Geschäftsleiterin Sonja Zankl erläuterte hier auf Nachfrage, dass im Haushaltsansatz ein Puffer einkalkuliert sei und die Kosten bisher im geplanten Rahmen liegen. Den unabwendbaren Nachträgen wurde sodann aber doch die Freigabe erteilt.
Keine Bürgschaft für Stockabteilung
Mit 7:5 Stimmen wurde einem Antrag der Stockabteilung des SV Konzell auf Übernahme einer Bürgschaft in Höhe von 50.000 Euro für die Stockbahnüberdachung zugestimmt. Bürgermeister Fritz Fuchs hatte dagegen gestimmt, brachte seine Ablehnung unmissverständlich zum Ausdruck und verlangte sogar, sein Abstimmungsverhalten in der Niederschrift festzuhalten. Es gehe nicht um die Verhinderung der Maßnahme, sondern um die Beteiligung der Gemeinde. Schon die umstrittene Bewilligung eines Zuschusses zum Bau in Höhe von maximal 30.000 Euro habe enorme Bezugsfälle nach sich gezogen. Es sei den übrigen Vereinen schwer vermittelbar, wenn deren Anträge abgelehnt werden. Er sehe schon durch das bisherige Vorgehen die Glaubwürdigkeit der Gemeinde, des Gemeinderates und nicht zuletzt des Sportvereins tangiert.
Einleitend berichtete Fuchs zum Hergang, die angeforderte Stellungnahme der Rechtsaufsichtsbehörde habe er an den 1. Vorstand des Hauptvereins Hans Zwickenpflug weiter gegeben. Die angeforderten Unterlagen und Nachweise sollten auf direktem Wege beigebracht werden. Zwickenpflug erläuterte, dass der Hauptverein die Investition für die Stockbahnüberdachung durchführt, nicht die Stockabteilung. Die Maßnahme solle durch verschiedene Einnahmen auf zehn Jahre ab finanziert werden. Nach zahlreichen Nachfragen und Erörterungen ergab das Beschlussergebnis sieben zu fünf Stimmen für die Übernahme der Bürgschaft.
Beim Antrag des Menachtaler Pferdevereins auf die Gewährung eines Zuschusses zur Deckung der Ausgaben für den Martiniritt einigte sich das Gremium einstimmig auf die Beteiligung an den Versicherungskosten. Im restlichen Sitzungsverlauf informierte der Vorsitzende über die Pläne der Post zum Briefverteilerzentrum Konzell. Jedenfalls sei der derzeit genutzte Raum auf Dauer zu klein. Ob eine Zentralisierung in einer Nachbargemeinde erfolge oder der Standort in einer geeigneten Räumlichkeit in Konzell verbleibe, müsse noch geklärt werden.