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16. Juni 2024
Niederbayern

Handwerker*innen regelmäßig im Freilichtmuseum Finsterau

(ra) Handwerker*innen sind ab sofort wieder im Freilichtmuseum Finsterau regelmäßig im Einsatz. Sie bringen den Besuchern ihr Können näher. Zum Beispiel steht der Schmied jeweils dienstags von 13 bis 16 Uhr an seinem heißen und rußigen Arbeitsplatz. In der alten Schmiede aus Grattersdorf (Landkreis Deggendorf) lässt er interessierte Besucher am Entstehungsprozess kleinerer Gegenstände teilhaben.

Foto: Freilichtmuseum Finsterau

Bereits im 16. Jahrhundert entwickelte sich der Stoffdruck in Europa. Mit sogenannten “Modeln“ konnte man Serien von gleichen Mustern in gleicher Qualität durchführen. Heute kennt man meist den berühmten Blaudruck, der dem asiatischen Verfahren des Batikdrucks sehr ähnelt. Diese Tradition wird aktuell noch von einigen Firmen praktiziert.

Im Freilichtmuseum zeigt Heidi Schlögl jeden zweiten Samstag im Monat das sehr selten gewordene Handwerk des Stoffdrucks. Sie verwendet Model aus Messing und Birnenholz und die Stoffe oder Duftsäckchen, die sie bedruckt, sind überwiegend aus Naturfasern. Zu erleben ist sie von 13-16 Uhr.

Rumpelstilzchen half der Müllerstochter, aus Stroh Gold zu spinnen. Dornröschen fiel in einen 100-jährigen Schlaf, nachdem sie sich beim Spinnen an der Spindel gestochen hatte. Einst waren Frauen, die am Spinnrad sitzen, ein selbstverständlicher Anblick und so fand das Spinnen auch in manchem Märchen Eingang. Im Freilichtmuseum wird das alte Frauen-Handwerk von Mai bis Ende September regelmäßig vorgeführt.

Foto: Freilichtmuseum Finsterau

Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat baut Silvia Moser in der Stube des Kapplhofs zwei Spinnräder auf. An einem der Flügelspinnräder führt sie vor, wie man aus kardierter Wolle gleichmäßige Fäden spinnt. Die Wollfasern werden auseinandergezogen und über den Spinnflügel gleichzeitig miteinander verdreht und aufgespult. Ein bisserl Übung braucht es schon, dabei die richtigen Handgriffe und den Fußantrieb mit dem Trittbrett gut zu koordinieren. An einem zweiten Spinnrad dürfen es die Besucher selbst ausprobieren. Silvia Moser bietet handgesponnene Wolle auch zum Kauf an.

Immer freitags wartet von 13 bis 16 Uhr Max Schmid auf „Kundschaft“. Als einer der wenigen noch existierenden Rechen- und Besenmacher lässt er sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und seine Die Besen aus Birkenreisig gefertigten Besen werden gerne gekauft. Echtes altes Handwerk eben.

Foto: Freilichtmuseum Finsterau

Noch bis etwa 1960 hat sich im Bayerischen Wald jede Bauernfamilie mit dem Grundnahrungsmittel Brot selbst versorgt. Vor jedem Hof, meist auch vor jedem Austragshäusl, gab es einen Backofen in feuersicherem Abstand vom Wohnhaus. Standen in der Speis’ nur noch ein oder zwei Laibe im Brotrahmen, war es höchste Zeit, den eigenen Backofen anzuheizen.

Foto: Freilichtmuseum Finsterau

Im Freilichtmuseum Finsterau lassen wir diese Tradition im Kapplhof wieder aufleben. Von Mitte Mai bis September und das mittwochs von 9 bis 12 Uhr kann man hautnah miterleben, wie das mit dem Brotbacken vor sich geht. Die routinierten Museumsbäckerinnen lassen sich bei der Arbeit zuschauen, beantworten nebenbei Fragen und fachsimpeln natürlich auch gerne mit Insidern.

Und: Man kann sich einen frisch gebackenen, noch warmen Laib Brot mit nach Hause nehmen, garantiert ohne Backmischung und Zusatzstoffe – ganz so wie früher.