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19. April 2024
Straubing

Chancen und Herausforderungen im Bereich der Bioraffinerie

(ra) Zahlreiche Experten informierten am Dienstag im Straubinger Herzogsschloss über Chancen und Herausforderungen im Bereich der Bioraffinerie. C.A.R.M.E.N. e. V. hatte in Kooperation mit dem Bayerischen Bauernverband, dem Fachverband Biogas e.V. und dem Verband der Chemischen Industrie e.V. zum 25. Forum, welches unter dem Motto „Bioraffinerie – Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Chemie“ eingeladen.

„Durch die immer knapper werdenden fossilen Rohstoffquellen, müssen in Zukunft nahhaltige Lösungswege für das Wirtschaftsgeschehen entwickelt werden“, sagte eingangs Ministerialdirigent Georg Windisch, Vorstandsvorsitzender von C.A.R.M.E.N. e.V.. Bioraffinerien seien mögliche Bausteine für eine nahezu vollständige und hochwertige Nutzung von Biomasse. Das diesjährige Forum biete deshalb die Möglichkeit für einen intensiven fachlichen Austausch zu diesem aktuellen sowie wichtigen Thema und soll ein Aufbruch sein und Signale setzen.

C.A.R.M.E.N. e.V.
(v.l.) Dr. Bernhard Widmann, Leiter des Technologie- und Förderzentrums, Edmund Langer, Geschäftsführer C.A.R.M.E.N. e.V., Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Maria Stelzl, zweite Bürgermeisterin der Stadt Straubing, Martin Bayersdorfer, Landrat des Landkreises Erding, Josef Laumer, Landrat des Landkreises Straubing-Bogen, Ministerdialdirigent Georg Windisch, Vorstandsvorsitzender C.A.R.M.E.N. e.V. – Foto: C.A.R.M.E.N. e.V.

„Wir müssen aufhören nach Rohstoffen zu graben und die oberste Schicht, die Biomasse, nutzen“, so Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, in seinem Eröffnungsvortrag. „Die Ressourcen sind endlich.“ Diese Tatsache müsse sich die Gesellschaft bewusst machen. „Wir müssen uns angewöhnen, dass Biomasse die Goldader und das Ölfeld der Zukunft ist“, so Bittlmayer. Im Vordergrund stehe dennoch die Ernährung. „Nicht Tank oder Teller, sondern Tank und Teller.“

Eine konsequente Nutzung von Biomasse als Nahrung, Energiequelle und Grundstoff für stoffliche Produkte könne nur durch ein gelungenes Zusammenspiel von Politik, Forschung und Wirtschaft gelingen. „Aktuell sind in Deutschland 60 Bioraffinerien in Betrieb.“ Um diesen Weg weiter zu gehen, müssen die richtigen Wertschöpfungsketten gefunden und optimiert werden. Denn nur so könne auch die Gesellschaft überzeugt werden.

Im ersten Fachblock informierten die Referenten über die volkswirtschaftlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen von Bioraffinerien. Die wichtigsten Konzepte präsentierte Dr. Steffen Daebeler von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.. Bioraffinerien zur integrierten stofflichen Nutzung waren Thema des Vortrags von Prof. Dr. Birgit Kamm von der Kompetenzzentrum Holz GmbH und über die Entwicklung einer digitalen Rohstoffbörse referierte Simone Hörrlein vom Kompetenzzentrum für Ernährung.

Welche Bioraffinerie-Konzepte für Plattformchemikalien einsetzbar sind, wurde im Rahmen des zweiten Fachblocks hinterfragt. Dr. Michael Duetsch von der UPM GmbH sprach über die Wertsteigerung durch eine maximale stoffliche Nutzung von Holz. Über Kohlenhydrate als vielseitigen Rohstoff für die Herstellung von Plattformchemikalien referierte Dr. Wolfgang Kraus von der Südzucker AG. Dr. Friedrich von Hesler von der Novamont GmbH sprach über die integrierte Bioraffinerie.

Im abschließenden Fachblock wurden Bioraffinerie-Konzepte mit Algen und Biogas präsentiert. Über die Stickstoffnutzung aus Biomüll und Gärresten mittels Fermentation heterotropher Algen informierte Stefan Kromus von der Botres Global GmbH. Inwiefern flüssiges Biomethan und Trockeneis eine Chance für Biogasanlagen darstellen hinterfragte Prof. Dr. Josef Hofmann von der Hochschule Landshut und über den LX-Prozess in Biogasanlagen referierte Dr. Friedrich Streffer von der LXP Group GmbH.